Sonntag, 7. August 2016

Wenn einer eine Reise tut

Dann kann man bei uns fest davon ausgehen, dass vorab das Chaos ausbricht. Nicht unbedingt negativ; es ist die Vorfreude, die Spannung, die Erwartung, das Gewusel, das Packen usw. was sich bei uns ausbreitet.

Hier mein ultimativer Tipp für die perfekte Reisevorbereitung mit drei Kleinkindern: Listen anfertigen, und zwar für jeden erdenklichen Bereich. Gibt's in jeder Form, beliebigem Layout etc. auf Pinterest. Nur bin ich irgendwie dieses Jahr nicht dazu gekommen, diese Listen vorzubereiten. Multitasking Mama hat doch alles im Kopf.

Nein, war es natürlich nicht. Und so sind wir auch nicht Samstag morgens, sondern erst am späten Mittag aufgebrochen. Eine Stunde nach Fahrtantritt fiel mir dann auf, dass ich zwar die Kapuzen der Softshelljacken der Zwillinge eingepackt hatte, aber den Rest der Jacken ordentlich im Flur lag. Mützchen für Vitus? Auch daheim. Was soll's, der Kleine hat genug Haare auf dem Kopf.

Ich schwöre übrigens auf die Softshelljacken von Jako-o. Die sind zwar im Anschaffungspreis etwas höher, aber die Qualität ist wirklich 1A. Die erste Generation dieser Jacken wird jetzt von Vitus getragen und sie sehen wirklich wie neu aus.


Apropos Vitus, dieser sollte auf der 5-Stunden-Fahrt brav mit den Zwillingen den Mittagsschlaf machen. Aber der kleine Wurm war bereits um 10 Uhr morgens so müde, dass wir ihm einen "Vorschlaf" gönnen wollten, der sich 3 Stunden in die Länge zog. Die Quittung bekamen wir während der Fahrt. Eine gute Stunde konnte er sich mit Daumennuckeln beschäftigen, dann war Feierabend. 


Als die Zwillinge wach wurden, kamen endlich meine Qualitäten als Alleinunterhalterin zum Einsatz: Duplo-Steine stapeln, spannende Bücher (am Vortag noch aus der Bücherei geholt) anschauen, mit selbst gemachter Knete kneten, Lieder singen, leckere Snacks essen, vorbeifahrenden Autofahrern zuwinken und und und. Was soll ich sagen - diese halbe Stunde war toll. Der Rest der Fahrt nicht so.

Superlars wollte zwischendurch aussteigen. Die Franzosen sperrten kurz nach der Grenze die Autobahn und ließen uns mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten passieren (für die Zwillinge der Renner, für Mama und Papa ein mulmiges Gefühl), Knete, Playmobil und Kekse flogen durch's Auto 

Aber dann kam der große Moment bei Boulogne-sur-Mer: das MEEEEEERRRR! Und alles war wieder gut.

So chaotisch wie dieser Tag auch war mit all dem Stress für Groß und Klein, so schnell haben wir alles wieder vergessen, als wir abends noch bei strahlendem Sonnenschein am Strand waren und die Kinder durch das warme, seichte Wasser laufen konnten, Muscheln gesammelt wurden und man in der Ferne noch ein ganz kleines bisschen die White Cliffs of Dover erkennen konnte.




À bien tôt!

P.S.: Wer mal selbst Knete zaubern möchte, hier das Rezept.

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